Fathers and Leaders 2017-19
Auch bekannt als Crayon Leaders – Kunstprojekt zum Thema Vater-sein






Während meiner Arbeit an meinem Projekt Lipstick Leaders wurde ich oft gefragt, ob ich an einem „Männer-Projekt“ arbeite, hauptsächlich während des Gesprächs mit verschiedenen Leaders, die ich für dieses Projekt porträtiert habe.
Mir war sehr klar, wie ein solches Projekt aussehen soll, das Ziel von Lipstick Leaders ist es, weibliche Führungskräfte auf eine noch nie dagewesene Weise zu zeigen, und ich wollte dasselbe mit männlichen Führungskräften tun:
– Wenn ich die Frauen sehr ernsthaft und ehrerbietig in einem kathedralenartigen Stil dargestellt habe. Die Männerporträts werden auf sehr chaotische, zugängliche und herzliche Weise präsentiert.
– Bei den Lipstick Leaders habe ich mit den Leadern hauptsächlich über Führung und Tagesgeschäft gesprochen. Ich möchte mit den Männern über Herzensangelegenheiten sprechen.
– Wenn ich die weiblichen Anführer mit Kohle und nur mit rotem Lippenstift porträtiert habe, werde ich die männlichen Anführer mit Buntstiften zeichnen, die bunt und fast naiv sein sollten
Damit möchte ich Männer nicht in einem „weicheren Licht“ zeigen oder sie „herabsetzen“. Ich möchte Männer zeigen, wie sie „auch“ wirklich sind, sie sind Führungspersönlichkeiten, die soziale und wirtschaftliche Verantwortung tragen. Und sie sind Väter.
Der Covid19 hat dieses Projekt vom Fliegen abgehalten, aber ich habe die Hoffnung auf seinen Jet nicht aufgegeben. Für mich ist es ein sehr intimes und geerdetes Projekt, das ich gerne teilen möchte. Ich persönlich finde die Portraits, die ich gemacht habe, sehr gut und die gesammelten Geschichten sind meiner Meinung nach eine Sammlung faszinierender Einblicke in die Männlichkeit und die verschiedenen Facetten der Vaterschaft.






Ein Journalist hat mich letztens ein paar fragen zum Projekt gestellt:
Was hat dich dazu bewegt das Väter Projekt anzugehen?
Während der Arbeit auf Lipstick Leaders kam oft die Frage ob ich eine «Männer» Porträt – Projekt machen würde. Wie oft nehme ich solche Fragen sehr persönlich und ernst und ich musste nicht lang denken ob ich das machen werde aber mir fehlte noch eine «Geschichte» oder der die Blickwinkel in die ich das Projekt machen will. Als ich dann Rebecca Guntern (Head of Sandoz Europa) für Lipstick Leaders Portraitiert habe und sie mir eben diese Frage stellt konnte ich ihr dann sofort eine Antwort geben. «Es wird eine Väter Projekt in die führenden Männer aus ihre Familiäre-Väterliche Seite gezeigt werden».
In meinem Arbeitsprozess, liegt zwischen den ausrufen ein Projekt und seine Verwirklichung oft längere Zeitspanne das Konzipieren und Gedanken hier aber war es nicht der Fall. Der Idee war klar und einfach zu kommunizieren. Ich wollte Männer die in ihre Berufsleben Führen porträtieren und dabei zu ihrem eigenen Vater fragen in spezifisch eine Geschichte von ihm um ihre Beziehung.



Warum wolltest Du sie über ihren Vater fragen, warum nicht übe ihre Kinder?
Sie übe ihren Vater zu fragen kam aus zwei Hintergedanken. Zum einem wollte ich sie nicht all zu nah treten. Familie kann sehr schnell sehr nah kommen und ich dachte das so eine Art Abweichmanöver angeboten wird um auf die «Thema» zu Reden aber nicht direkt ansprechen. Es geht mir in meine Projekte nicht um Sachen zu «entdecken» sondern sie so zu zeigen wie sie sind. Dies kann ich nur wenn meine die Modelle oder Teilnehmende sich sicher fühlen.
Was war der andere Hintergedanke?
Ein Gefühl das ich damals hatte und dass mich auch jetzt sehr present ist, ist das Männlichkeit und Vaterschaft und deren Bedeutung in sehr kurze Zeit sich sehr veränderten haben. Die gesellschaftlichen Ansprüche haben sich sehr verändert und in dem das ich erwachsene Männer über Ihren Vater fragte konnte ich auf meiner Art, auf einmal Drei Generationen erfassen (Grossväter, Väter und Kinder). Fokussiert auf die Schweiz hat das sogar noch mehr Nachdruck bekommen.



Warum nur denkst Du das – was macht die Schweiz in der Hinsicht besonders?
Die Schweiz ist eine sehr konservative Gesellschaft in dem gewisse sozialen Normen die in dem Rest von Europa schon gang und gäbe waren sich in der Schweiz nur den letzten 30-20 Jahren sich veränderten (Frauen Stimmrecht ist nur ein kleines Beispiel dazu). Für viele Schweizer ist es noch Normal das Kinder in der Früherziehung zuhause bleiben, was den traditionellen Mann/Frau rollen natürlich sehr beeinflussen. Es hat sich eine Situation kreiert wo die unterscheide zwischen den Generationen sehr klar sind und oft sehr sichtbar. Im Sinn des Projekts finde ich sehr spannend



Die Porträts sind sehr Farbig und Farb-roh. Warum hast Du Malkreide für die Portraits gewählt bis jetzt waren deine Projekte sehr eintönig oder schlicht in dem Sinn, Warum hast gewählt die Väter so Farbe-froh zu malen?
Ich arbeite sehr oft mit Malkreide und benutze dabei sehr bewusst, einfache, fast kindliche Marke. Ich benutze es oft um mich malerisch «aufzuwärmen» es kommt von dem Gedanken das zum einem mit diesem spezifischen Material ich nichts «richtig» oder «Schön» machen kann – also Frei von dem Normen etwas richtig machen zu müssen, was mir erlaubt nur auf das «Tun» zu fokussieren. Der andere Gedanke die wie ich es verstehe in Bezug auf diesem Projekt, sehr wichtig ist. Ist das diese Malkreide für die meiste von uns direkte Bezug zu den ersten schritten der Kreativität sind, wir habe oft eine sehr positive Reaktion dazu.
Es war mir wichtig, dass die Väter mit dieser fast Naive Art gemalt werden, damit das ganze Thema von Anfang an einen anderen Dialog hervorbringen könnte. Ich wollte die Väter von einer weichen fast kindlichen Seite zeigen.
Ich habe das Gefühl das Vaterschaft wenn es im Kunst-Kontext gezeigt wird sehr Klischeehaft ist ich wollte mit dieser farbenfrohe Portait Sammlung das ganze Thema von dem neutralisieren und so der Menschliche Aspekt hervor heben.



Du hast bis jetzt fast 50 Portraits gemacht, viel dir was besonders auf?
Besonders viel mir sehr viel auf, das Projekt war oder ist voller Überraschungen. Zum Beispiel der erste Vater den ich gemalt habe meinte das er Sein Vater nie kannte da er kurz nach seiner Geburt gestorben ist. Dies war ein kleiner Shock für mich, weil es sehr unerwartet war. Es für mich sehr auf das viele der Männer viel es schwer auf über eine Gemeinsame Erlebnis zu erzählen, nicht weil er gewalttätig war oder so (da gab es kein erzähl-Probleme) sondern weil es schlicht keine gab. Sehr Herzwärmend aber auch fiel mir ein sehr häufig benutzter Satz «Meinen Vater war einen sehr beschäftigten Mann, aber wenn es um etwas für mich Wichtiges ging hatte er immer Zeit für mich genommen».



Warum findest Du dieser Satz so Besonders?
Männer oder Väter aus der besprochenen Generation werden oft mir der erste Aspekt soziiert also eher abwesend oder sehr desinteressiert, wenn es um Kinder oder Erziehung geht. Hier zeigt sich eine Seite der oft nicht angesprochen wird: Vaterrolle in der Erziehung. Dazu muss ich auch sagen das oft kamen sehr schöne Menschliche Geschichten danach. Es war einfach schön dabei zu sein und zu hören.
Das Projekt wurde bis jetzt nicht gezeigt, gibt es Pläne es demnächst zu präsentieren?
Ja, es gab Pläne für 2020 es sehr gross auf zu ziehen aber Corona hat da ihre strich gemacht. Ich werde in der letzten Zeit immer wieder danach gefragt und der Idee das Projekt wieder aufzunehmen sit mir nicht fremd. Evtl. mit der sich entwickelte Gender Themen kann er sogar was Neue beitragen. Ich halte mich auf jeden Fall auf der Pirsch für Partnerschaften diesbezüglich und wer weiss evtl. nächste Jahr.